Landesliga Rd. 10: Auswärts gg. Mistelbach

Am 26.3.2017 waren wir in der vor­let­zten Runde der LL 16/17 beim Auswärtsspiel in Mis­tel­bach engagiert. Trotz des schwieri­gen Geg­n­ers rech­neten wir uns dank der starken Mannschaft (Csil­lag, Haas, Lech­n­er, Miazhyn­s­ki, Nemetz, Sala­m­on, Schlager, Wirius) dur­chaus Zählbares aus.

Mistelbach-Kottingbrunn
Rauchende Köpfe in Mis­tel­bach trotz Zei­tum­stel­lung und malerischem Wet­ter. Das “Lokaldu­ell” Englisch — Nemetz im Vorder­grund sorgte für erhöht­en Adren­a­lin­spiegel unter den Anwe­senden.

Die Umstel­lung auf Som­merzeit und die fehlende Stunde Schlaf schienen jeden­falls die meis­ten Akteure prob­lem­los weggesteckt zu haben, Kampf­schach auf prak­tisch allen Bret­tern. Nur Teu­ber und Lech­n­er auf 2 tat­en sich nicht weh, nach 10 Minuten bzw. 13 Zügen war die Punk­teteilung amtlich. Bald danach geri­eten wir lei­der in Rück­stand. Bern­hard wählte auf Brett 3 gegen Hajek nach Bauernopfer seines Geg­n­ers eine unglück­liche Abwick­lung und musste starkes Gegen­spiel zulassen, welch­es bald in Form von ver­bun­de­nen Freibauern im Zen­trum nicht in den Griff zu bekom­men war. Auch Flo­ri­an auf Brett 6 gegen Hecko hat­te nach einem verunglück­ten Auf­bau in der Eröff­nung grobe Stel­lung­sprob­leme in Form von Fig­urenpsoition und isoliertem Bauern d5. Der Ver­such, Weiß durch die Abgabe des schwarzen Fianchet­toläufers gegen einen Spinger zu brem­sen führte zum gle­ichen Schick­sal, das dem Autor dieser Zeilen gegen Bisam­berg nach dem sel­ben Abtausch wider­fahren ist.

Für Ergeb­nis­sta­bil­isierung sorgte Fer­enc (Brett 5), der gegen Bla­ha “nur” remisierte. Nur unter Anführungsze­ichen, da lei­der ein Zug ver­passt wurde, der sich lock­er den Schön­heit­spreis gesichert hätte (siehe Dia­gram):

Weiß zieht und gewin­nt. Wie? (Auflö­sung am Ende des Artikels)

Der “Anschlusstr­e­f­fer” zum 2:3 gelang dann Johannes auf Brett 1 gegen FM Hof­mann mit kon­se­quentem Spiel auf den weißen Feldern. Springer wur­den auf d5 und c6 instal­liert, der weiße e4-Bauer gelangte so durch Zurückschla­gen ebendieser bis nach c6 und entsch­ied die Par­tie.

Wirius-Hofmann
FM Johannes Wirius (li.) set­zte seine tolle Lan­desli­ga-Sai­son mit ein­er starken Par­tie gegen FM Thomas Hof­mann fort.

Bald danach kon­nte Joachim auf Brett 8 den kom­plet­ten Aus­gle­ich her­stellen, der in den Kom­p­lika­tio­nen nach einem Scheinopfer den besseren Durch­blick bewies und den d-Bauer zur Dame führte. Für das (mit­tler­weile obliag­torische) Dra­ma der Runde sorgte dies­mal Mr. 100% Markus Nemetz. Nach wech­sel­haftem Eröff­nungsver­lauf ergab sich für ihn fol­gende Gele­gen­heit (siehe Dia­gramm):

Der let­zte schwarze Zug 31…b7-b6? war ein Fehler. Warum? (Auflö­sung siehe Ende des Artikels)

Lei­der geri­et Weiß vom Ziel ab und musste in ein ungün­stiges Läufer­end­spiel abwick­eln, das nicht zu hal­ten war. Das Mannschaft­sremis ret­tete dies­mal Yuri auf Brett 4 gegen May­er mit ein­er strate­gis­chen Meis­ter­leis­tung in der englis­chen Par­tie. Die hart­näck­ige Gegen­wehr seines Geg­n­ers war allerd­ings erst nach fast 6 Stun­den gebrochen.

In Summe ein leis­tungs­gerecht­es 4:4, wen­ngle­ich den vie­len Chan­cen und knap­pen Ergeb­nis­sen dieser Sai­son doch ein wenig nachzu­trauern ist. Der erste volle “Zweier” wäre heute möglich gewe­sen, es sollte nicht sein. Die Abschlussrunde find­et in einem Monat im Mostvier­tel statt, Geg­n­er des ASK wird dann Amstet­ten sein. Im Titelkampf ist nach der heuti­gen Runde Zwet­tl der einzig verbliebene Konkur­rent der heute spiel­freien Baden­er, weist aber einen Punkt Rück­stand auf (siehe chess-results ).

Auflö­sung Csil­lag — Bla­ha: das spek­takuläre Tur­mopfer 1.Txf6+!! set­zt den schwarzen König prak­tisch forciert matt: 1…Kxf6 (1…Kg7 2.Sh5+!! gxh5 3.Tf7+ usw. und 1…Kg8 2.Sxg6 usw. sind auch kom­plett hoff­nungs­los) 2.Sh5+! (Dop­pelschach!) 2…Kh5 (2…Ke6 3.Df6 matt!) 3.Df4+! Kxh5 4.g4+ Kh4 (4…Dxg4 5.Dxg4 matt!) 5.Dxh6 matt! Wahnsinn!

Auflö­sung Nemetz — Englisch: nach 32.c6+!! Kxc6 33.Lg5! ist der Weg für den d-Bauern frei, und 34.d7 und 35.d8D kann nicht sin­nvoll ver­hin­dert wer­den, da 33…h6 34.d7! Kxd7 35.Txd4+ den Läufer mit Schach ver­liert. In der Par­tie fol­gte 33.Lf4 Lf6? (bess­er 34…Lg7!), und nun wäre 34.d7! gefol­gt von 35.Td6+ tödlich gewe­sen.

1. Klasse Rd. 6: Sollenau …

Auch diese Runde am 12.3.2017 gegen Sol­lenau brachte nicht das Wun­schre­sul­tat.

Zwar brachte uns Joachim Sala­m­on gegen Mio­drag Zaric mit einem Sieg am Spitzen­brett in eine gute Aus­gangspo­si­tion, doch nur Moni­ka Mol­nar kon­nte es ihm auf Brett 3 gegen Alois Karn­er gle­ich­machen.

Diese zwei Punk­te reicht­en lei­der nicht; auf Brett 2 musste sich Johann Buch­has dem Sol­lenauer Ste­fan Haas eben­so geschla­gen geben wie Erwin Dusek auf Brett 4 dem Neu-Sol­lenauer Adal­bert Musilek sowie Thomas Fug­ger auf Brett 5 Wolf­gang Mol­nar.

Aber nach den let­zten zwei Run­den wird die Mannschaft bald sich­er wieder Erfolge ein­fahren … .

Landesliga Rd 9: Heimspiel gg. Stockerau

Am 12.3.2017 fand im Ten­nis­cen­ter Höll­rigl unser Heim­spiel gegen den SV Stock­er­au statt. Trotz kurzfristiger krankheits­be­d­ingter Absage kon­nten wir eine schlagkräftige Mannschaft beste­hend aus Busuioc, Csil­lag, Dit­tel, Lam­pl, Lech­n­er, Radakovics, Soma­sun­dram und Wirius stellen.

Nach guten 2 Stun­den waren prak­tisch alle Par­tien kom­pliziert und unklar. Alexan­dra kon­nte auf Brett 8 gegen Birg als erste deut­lichen Vorteil erre­ichen, wählte dann aber eine unglück­liche Abwick­lung und musste den kom­plet­ten Abtausch aller Fig­uren zulassen: Remis. Lech­n­er kon­nte auf 3 Dieter Amberg­er im Grün­feldindisch mit ein­er vom Wiener Tal­ent FM Jakob Gstach (danke an dieser Stelle!) ent­deck­ten Neuerung über­raschen. Weiß schaffte es aber ger­ade noch, eine schwarzfeldrige Block­ade zu erricht­en. Nach den “Unfällen” der let­zten Run­den wollte der Autor sein Glück nicht über­stra­pazieren und strebte eine Zug­wieder­hol­ung an.

Damit war aber genug Frieden­spfeife ger­aucht. Ger­ald set­zte den etwas selt­samen Auf­bau seines Geg­n­ers Rene Riegler gegen Kata­lanisch stark unter Druck. Die Tak­tik ließ nicht lange auf sich warten, der Rest war Form­sache für unser Brett 2 und wir gin­gen in Führung. Stock­er­au gelang aber post­wen­dend der Aus­gle­ich, da Pern­er­stor­fer gegen Fer­enc in ein­er Isolani-Par­tie auf Brett 5 die Ober­hand behielt. Auch Peter geri­et mit Schwarz gegen Spörk auf 7 unter Druck, dem auf Dauer nicht standzuhal­ten war. Nun gelang aber Her­bert auf Brett 4 mit ein­er sou­verän geführten Posi­tion­spar­tie gegen Gajic der post­wen­dende Aus­gle­ich aus unser­er Sicht.

3:3, zwei Par­tien noch im Laufen. In Johannes‘ Par­tie auf Brett 1 gab es, wie schon vor zwei Wochen, erneut Dra­ma pur. In gewonnen­er Stel­lung opferte IM Grötz etwas opti­mistisch einen Springer für 2 Bauern. Schwarz wider­legte dies eiskalt und stand zwei Züge später dank eines Mon­ster­läufers selb­st auf Gewinn. Zeit­not, die offe­nen Königsstel­lun­gen sowie die zahlre­ichen Vari­anten macht­en es aber bei­den Spiel­ern unglaublich schw­er, und so verf­ing sich am Ende der schwarze König im Mat­tnetz. Zum Helden avancierte schließlich Sum­si auf Brett 6. In der Eröff­nung nahm er mit frühem g2-g4 bei kurz­er (!) Rochade viel Risiko, und kon­nte schließlich im End­spiel seinen Geg­n­er austem­pieren und mit dem Turm entschei­dend über die 8. Rei­he ein­drin­gen.

Sumsi-Leupold
Die Par­tie Soma­sun­dram — Leupold ging bis zur 2. Zeitkon­trolle, mit besserem Aus­gang für Kot­ting­brunn.

Die 4:4-Punkteteilung hil­ft bei­den Mannschaften tabel­len­mäßig eher weniger. Mit 2 Mannschaft­spunk­ten haben wir nun 2 Punk­te Rück­stand auf Böh­ler­w­erk. Zwet­tl und Mostar­richi gewin­nen, müssen aber weit­er­hin auf einen Umfall­er der eben­falls heute siegre­ichen Baden­er hof­fen, um Meis­ter zu wer­den. Der ASK Kot­ting­brunn ist in 2 Wochen auswärts beim SV Mis­tel­bach im Ein­satz. Ergeb­nisse siehe chess-results