GM Nikolaus Stanec und WIM Veronika Exler sichern sich nach spannend verlaufenden Titelkämpfen im Europahaus in Wien die Staatsmeistertitel im Standardschach 2018. Für den Wiener Stanec ist es gar bereits der 11. (!) Titel, den er mit einem ganzen Punkt Vorsprung mit 8/9 auf die lange führende österreichische Nachwuchshoffnung GM Valentin Dragnev letzlich souverän erkämpfte. Lange sah es jedoch nicht danach aus, nach verhaltenem Start mit 2/3 inkl. zweier Punkteteilungen gegen eloschwächere Spieler zündete er aber mit 6/6 den Turbo. Wendepunkt war der Sieg mit Weiß gegen Dragnev im direkten Duell in Runde 7, die den entscheidenden Führungswechsel brachte. Silber mit 7/9 und ein starkes Turnier sollten Dragnev aber hinwegtrösten, und man kann davon ausgehen, dass er die eine oder andere Staatsmeisterschaft wohl in Zukunft noch gewinnen wird. Das Stockerl komplettiert IM Florian Schwabeneder mit 6.5/9 aufgrund bester Zweitwertung vor 7 punktegleichen Spielern.
Bei den Damen holt sich WIM Veronika Exler mit einem Schlussrundensieg mit einem Score von 5.5/9 aufgrund besserer Zweitwertung den Titel vor der punktegleichen Schnellschachstaatsmeisterin WFM Chiara Polterauer. Die neue Staatsmeisterin war übrigens eine von nur 2 Spielern, die GM Stanec ein Remis abtrotzen konnten. Bronze geht mit einem halben Punkt Rückstand an WIM Katharina Newrkla. Unglücklich verlief das Turnier für WFM Jasmin-Denise Schloffer, die nach starker Vorstellung vor Runde 7 noch klar auf Titelkurs lag, dann aber nach 2 bitteren Niederlagen noch an die 5. Stelle durchgereicht wurde. Aber auch sie gab definitiv ein großes Versprechen für die Zukunft ab.
Stark jedenfalls die Vorstellungen der Youngsters, die auch für den ASK tätig sind. IM Felix Blohberger mit souveränem Turnier und 6.5/9 und dem super Endrang 5. Seine einzige Niederlage musste er gegen GM Dragnev einstecken. FM Marc Morgunov zündete nach einem “Schweizergambit Deluxe” mit nur 1/3 aus den Startrunden noch mit 5.5/6 den Turbo und erreichte mit 6.5/9 die Top Ten (Rg. 9). Diese verpasste FM Daniel Morgunov aufgrund einer Niederlage in der Vorschlussrunde nur knapp, 6/9 und Rang 12 sind trotzdem ein super Ergebnis. Konstantin Peyrer spielte mit 4.5/9 ein solides Turnier, auch mit ihm ist in Zukunft wohl groß zu rechnen.
Gratulation an dieser Stelle allen Gewinnern. Ein Kompliment den Organisatoren des Events, die alle drei Meisterschaften in tollem Rahmen über die Bühne gebracht haben. Ein großer Erfolg und Schritt vorwärts, so hörte man von vielen Seiten, war auch die Zusammenlegung des Damenturniers mit der offenen Klasse. Alle Endergebnisse im Detail sind hier einsehbar.