Von 17.8. — 24.8. ging im grandiosen Ambiente des Großen Festsaals des Wiener Rathauses das Vienna Chess Open 2019 über die Bühne. Das eigentlich alle zwei Jahre ausgetragene Turnier (aufgrund von Renovierungsarbeiten zuletzt 2016) konnte mit einem Teilnehmerrekord von 972 Spielern aus 57 Ländern sowie zwei Neuerungen aufwarten. Einerseits wurde aufgrund des anschließenden internationalen Opens in Innsbruck diesmal nur an acht Tagen gespielt (Samstag bis Samstag), zum anderen zählte das A-Turnier gleichzeitig als österreichische Staatsmeisterschaft im Standardschach der offenen Klasse sowie der Damen.
Im A-Turnier mit 400 Teilnehmern sah es bis zur letzten Runde nach einem Sensationssieg des jungen amerikanischen Außenseiters Gabriel Bick aus, doch der Lauf endete in der Schlussrunde mit einer bitteren Schwarzniederlage gegen den letzlichen Turniersieger GM Alessio Valsecchi (7.5/9) aus Italien. Eine GM-Norm sowie der 3. Platz (7/9) werden etwas darüber hinwegtrösten. Silber sicherte sich noch der kroatische GM Mladen Palac (7/9) nach Zweitwertung.
Den Staatsmeistertitel der offenen Klasse machten sich die Großmeister David Shengelia und Nikolaus Stanec in einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus, wobei schließlich letztgenannter mit 7/9 nach Feinwertung seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte. Bronze ging an GM Andreas Diermair (ebenfalls 7/9). Bei den Damen lagen vor der Schlussrunde mit je drei bei 5 und 4.5 noch insgesamt sechs Spielerinnen aussichtsreich im Kampf um die Medaillen. Schlussendlich hatte WGM Regina Theissl-Pokorna mit 5.5 aufrund der besseren Zweitwertung die Nase vor WFM Anna-Lena Schnegg und krönte sich so zur Damenstaatsmeisterin 2019. Bronze ging an FM Anna-Christina Ragger (5/9).
Im B-Turnier mit ebenfalls mehr als 400 Teilnehmern siegte der Schweizer Nikolas Kueng mit 8/9 nach Zweitwertung vor den Österreichern Daniel Erwin-Casero (8/9) und Martin Pecha (7.5/9). Das C-Turnier mit 161 Teilnehmern wurde eine Beute des Donaustädters Peter Meixner, der sich mit 7.5/9 nach Zweitwertung gegen Elias Berrouka (Sz Favoriten, 7.5/9) und den Engländer Chris Smith (7.5/9) durchsetzen konnte.
Der ASK Kottingbrunn war mit insgesamt sieben Spielern vertreten, fünf davon im A-Turnier und zwei im B-Turnier. Sehr erfreulich das gute Abschneiden unseres Youngsters Oliver Kuti, die anderen performten in etwa entsprechend ihrer Erwartung. Kurioserweise kam es trotz der großen Teilnehmerzahl gleich zu zwei “Stallduellen” (Lechner — M. Morgunov sowie Miazhynski — Peyrer). Untenstehend die Ergebnisse mit Turnier, Endrang sowie Punktezahl:
- FM Daniel Morgunov (A, 74., 5.5/9)
- FM Marc Morgunov (A, 102., 5.5/9)
- Dr. Yuri Miazhynski (A, 131., 5/9)
- Konstantin Peyrer (A, 138., 5/9)
- Daniel Lechner (A, 178., 4.5/9)
- Oliver Kuti (B, 73., 5.5/9, +110 Elo!!)
- Johann Buchhas (B, 241., 4/9)
Der ASK Kottingbrunn gratuliert allen Gewinnern und Staatsmeistern herzlich! Ein großes Lob auch an die Organisation rund um Turnierdirektor Johann Pöcksteiner und Team, die sowohl die schachbezogenen als auch die enormen logistischen Herausforderungen (u.A. herrschte im Turniersaal absolutes Handyverbot, diese mussten in der Garderobe abgegeben werden) souverän meisterte und dieses Highlight des europäsichen Schachkalenders erst ermöglichte. Für Impressionen dieses Events sei auf Peter Kranzl’s sehenswerte Fotogalerie, die ÖSB-Fotogalerie sowie die Turnierwebsite verwiesen. Alle Ergebnisse im Detail finden sich auf chess-results.com.