Landesliga Rd. 7: Heimspiel gegen Pöchlarn

Am 15.1. stand für den ASK das Heim­spiel gegen Pöch­larn am Pro­gramm. Nach der entschei­den­den Nieder­lage gegen Krems in der Vor­runde war der Meis­ter­ti­tel wohl außer Reich­weite, aber zumin­d­est der Vize­meis­ter­ti­tel war nun das erk­lärte Ziel. Pöch­larn war uns bis auf einen Punkt nahegerückt, ein Erfolg war daher wichtig. Ange­führt von Jungstar Lukas Dotzer und IM Dr. Mag. Ger­hard Schroll stell­ten wir mit Andras Bonk sowie Yuri und Michael Miazhyn­s­ki gle­ich drei Spiel­er aus dem Bun­desli­ga-Stammkad­er, der Autor kom­plet­tierte die Mannschaft auf Brett 5.

Auf Brett 3 (Schweitzer — Miazhyn­s­ki Y.) wurde bere­its kurz nach Abschluss der Eröff­nungsphase Remis vere­in­bart. Während Lukas auf Brett 1 mit den schwarzen Steinen früh einen Bauern opferte und die Stel­lung auf Brett 5 inter­es­sant aber unklar war, fan­den wir auf den weißen Bret­ter bald sehr gute Stel­lun­gen vor. Michael und sein Geg­n­er blitzten sich in ein­er Caro-Kann-Vari­ante von der Eröff­nung gle­ich in ein End­spiel, dass allerd­ings nur Weiß gefall­en kon­nte: bald ging dann auch ein isoliert­er schwarz­er Zen­trums­bauer im Kreuzfeuer der Schw­er­fig­uren ver­loren, und Michael spielte die Par­tie sou­verän nach Hause. Der Autor hat­te sich durch katas­trophales Zeit­man­age­ment bere­its nach 20 Zügen in Zeit­not gebracht, kon­nte sich aber durch ein geschick­tes Remisange­bot, welch­es akzep­tiert wurde, “ret­ten”.

Lukas ließ unter­dessen seinem Bauernopfer einen inspiri­ert vor­ge­tra­ge­nen Angriff fol­gen (siehe Par­tie am Ende des Beitrages) und brachte uns mit 3:1 in Front. Andras spielte mit Weiß eine sehr kon­trol­lierte Par­tie in der sizil­ian­is­chen Svesh­nikov-Vari­ante, ließ Schwarz nie zu tak­tis­chen Möglichkeit­en kom­men und stellte selb­st immer wieder geschick­te Fra­gen, die seinen Geg­n­er dann in der Zeit­not­phase mit dem Bauer­vorstoß h7-h5 zu ein­er entschei­den­den Schwächung seines Königs­flügels ver­leit­eten. Dieser Sieg bedeutete den Mannschaftssieg, wobei auch Ger­hard in der let­zten laufend­en Par­tie gute Chan­cen auf einen ganzen Punkt hat­te. Let­ztlich gelang Schwarz aber hier die Vertei­di­gung: End­stand 4.5:2.5.

Mit diesem Erfolg fes­tigten wir Tabel­len­rang 2, den Vize­meis­ter­ti­tel kön­nten wir bere­its in zwei Wochen mit einem Auswärt­ser­folg gegen Krems II math­e­ma­tisch fix­ieren. Tabel­len­führer Krems I gab sich gegen Amstet­ten mit 4.5:1.5 keine Blöße. Weit­ere Ergeb­nisse der Runde im Detail find­en sich auf chess-results.

Stel­lung der Par­tie IM Ganaus, Hannes — Dotzer, Lukas nach 11.c3:

11…g5!? 
Eine äußerst unkon­ven­tionelle Idee, zumal Schwarz einen Bauern am Damen­flügel geopfert hat und man zunächst dort Spiel erwarten würde.
12. Sbd4
Natür­lich nicht 12.Sxg5? Lxg2 13.Tg1 Dxh2 und die weiße Stel­lung ist kri­tisch.
12…Se4 13.0–0 f5! 14.Se1?
Aus der Dis­tanz schw­er zu beurteilen ob dies bere­its eine Panikreak­tion war oder ob Weiß Ambi­tio­nen gehegt hat, den schwarzen Springer mit f2-f3 zu vertreiben und den schwarzen Fol­gezug unter­schätzt hat.
14…Tf6! 15.g3
15.f3? Th6! und um die Katas­tro­phe auf h2 zu ver­mei­den muss Weiß den Se4 nach 16.h3 nach g3 lassen.
15…g4 16.Sg2 e5!
Schwarz übern­immt nun auch noch das Kom­man­do im Zen­trum.
17.Sb5 Dc6!


Nun dro­ht die Katas­tro­phe auf g2. Die weiße Antwort ist erzwun­gen, doch danach ist klar, dass die weiße Stel­lung nicht mehr lange zu hal­ten sein wird. Der Leser ver­gle­iche die vor­liegende Stel­lung mit der im Start­di­a­gramm! Beein­druck­end mit welch­er Leichtigkeit und Effizienz Schwarz seine Fig­uren in nur 7 Zügen mobil­isieren kon­nte!
18.f3 gxf3 19.Db3+ d5 20.Txf3 Sg5 21.Tf1 Kh8 22.e4 Sh3+ 23.Kh1 dxe4 24.Dc4 Sc5 25.a4 Sd3 26.Dxc6 Sdf2+! 27.Txf2 Sxf2+ 28.Kg1 Sh3+ 
0–1